Hype um ChatGPT und wie wir damit umgehen sollten

AI, chat gpt, chatGPT, GPT, KI

Langsam ist es wohl so weit. Die Science-Fiction der letzten Jahre holt uns allmählich ein. Künstliche Intelligenz, wie wir sie als Data aus der Serie Star Trek oder als Cortana aus der Videospielreihe Halo kennen, nimmt Platz in unserem digitalen Umfeld.

AI (Artificial Intelligence) generiert ausdrucksstarke Bilder, täuschend echte Tonspuren und weiß in Textform auf nahezu alles eine Antwort. Insbesondere letzterer Anwendungsfall ist dank ChatGPT derzeit in aller Munde. Viele haben die kostenlose, browserbasierte AI bereits ausprobiert und die Begeisterung über die Ergebnisse ist dank Social Media deutlich spürbar.

Doch was steckt hinter diesem unsichtbaren Helferlein? Kann ich ihm trauen? Werde ich zum Schreiben von Blogbeiträgen wie diesem zukünftig überhaupt noch benötigt?

Kurz und Knapp:

Wer steckt hinter der schemenhaften AI?

Eine feste Form hat die AI, zumindest bislang, nicht. Sie ist kein Androide wie Data und rollt auch nicht piepsend wie R2D2 über den Boden. Da ist niemand, der an einer Tastatur sitzt und aktiv in die Tasten hämmert.

Es handelt sich hingegen um ein textbasiertes Dialogsystem, das über den Browser angesprochen wird. Dieses System arbeitet mit einem Entscheidungsmuster, welches maschinell angelernt wurde und auf der Grundlage von Statistik und Wahrscheinlichkeit basiert. Auf dieser Grundlage und anhand der gegebenen Anfrage bildet die AI Wortfolgen, die am Ende einen stimmigen Text ergeben.

Das kann man sich in etwa wie bei der automatischen Textvervollständigung am Smartphone vorstellen, nur auf einem viel viel höheren Level. Denn die AI hat es wirklich in sich. Sie hat eine sehr hohe formale, linguistische Kompetenz und macht daher kaum bis keine Rechtschreibfehler. Darüber hinaus eignet sie sich für eine Vielzahl Anwendungszwecke, die über einen einfachen Text weit hinausgehen.

Die 5 bedeutendsten Anwendungsfelder von ChatGPT

Ein anwenderfreundlicher Allrounder

ChatGPT kann man gut und gerne als Assistenz im Arbeitsalltag betrachten. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels, wenn nicht immer jemand da ist, um Ratschläge zu geben, wird dies zu einer wertvollen Hilfe. So kann man sich zu jeder Zeit Impulse und Denkanstöße einholen, egal um welchen Themenbereich es geht, denn die AI hat fast immer eine passende Antwort parat.

Hier sind 5 der wohl bedeutendsten Anwendungsfelder:
Wer die AI schon einmal ausprobiert hat, merkt bald, wie vielfältig und unterschiedlich die Anfragen und der daraus folgende Output sein können. Egal um was es geht, die AI scheint auf alles eine passende Antwort parat zu haben. Unter den verschiedenen Anwendungsfällen haben wir die 5 gängigsten für euch zusammengefasst:

  1. Das offensichtliche zuerst: Die AI können wir für die Texterstellung verwenden, und das in so ziemlich allen bekannten Formen. Es kann also ebenso ein Blogbeitrag wie dieser hier, eine Zusammenfassung oder sogar eine kleine Fantasy Geschichte sein. Diese Texte sollten vielleicht nicht immer 1:1 übernommen werden, können aber in jedem Fall eine wichtige Inspiration darstellen.
  2. Ähnlich wie Google können wir sie zum Beantworten von Fragen verwenden, die uns gerade beschäftigen. Wie hoch ist der Eifelturm? Wie bereite ich am besten einen Pfannkuchen zu? ChatGPT weiß die Antwort.
  3. ChatGPT ist multilingual. Das merkt man bereits daran, dass man die Anfragen an die AI in jeder gewünschten Sprache eingeben kann. In der Regel antwortet das Tool dann in der Sprache, die für die Eingabe verwendet wurden. Wir können die AI aber sogar bitten, Textausschnitte direkt für uns zu übersetzen.
    Screenshot: ChatGPT übersetzt japanisch ins deutsche.
    Selbst exotischere Sprachen wie z. B. Japanisch kann ChatGPT übersetzen.
  4. Da die AI mit Statistik arbeitet, eignet sie sich hervorragend für alle Arbeiten, die mit SEO zu tun haben. Schließlich ist die Art, wie sie anhand Wahrscheinlichkeiten Inhalte (hier: Wörter) auswählt, durchaus damit vergleichbar, wie Google Keywords verwendet. Dadurch ist ChatGPT das ideale Hilfsmittel, wenn es darum geht, SEO-Texte zu schreiben, relevante Keywords herauszufinden oder Search-Intents herauszufinden.
  5. Code schreiben! Ja, sogar das kann ChatGPT. Was für Programmieranfänger noch viel Mühe macht, baut ChatGPT in kurzer Zeit sauber strukturiert zusammen. Aber Vorsicht: Texte (und dazu gehört auch Code), die von der AI geschrieben wurden, lassen sich stets zu dieser zurückverfolgen. Für Prüfungen im IT-Studium sollte man die AI also maximal unterstützend verwenden.
    Screenshot: Code eines Cäsar-Chiffre, gecodet von ChatGPT.
    Das Cäsar-Chiffre ist eine typische Programmierübung für Einsteiger und für ChatGPT gar kein Problem. Die Ai erklärt den Code sogar.

Einen besonders ambitionierten Anwendungsfall für ChatGPT hat sich Jackson Greathouse Fall ausgedacht. Er überlässt der AI ein eigenes Startup. Ob das Vorhaben gelingt? Wir haben es für euch zusammengefasst: https://silpion.de/chat-gpt-mit-eigenem-startup-ein-experiment-von-jackson-fall/

Ersetzt ChatGPT meine Kolleg:innen?

Wenn mir ChatGPT bei offenbar allen Dingen mit Rat und Tat zur Seite steht, was wird dann aus meinen Kolleg:innen? Oder aus deren Perspektive gefragt: Was wird aus mir? Brauchen wir uns noch gegenseitig?

Dazu muss man noch einmal auf die AI als solche eingehen. Zuvor haben wir bereits festgestellt, dass die AI keinen menschlichen oder mechanischen Körper besitzt. Das ist aber längst nicht alles, was ihr fehlt und was sie von Menschen unterscheidet. So besitzt sie weder Weltwissen, noch Wissen über den unmittelbaren Kontext.

Das bedeutet, dass sie zum Beispiel nicht weiß, wie das Wetter ist, während wir gerade mit ihr schreiben. Sie weiß auch nicht, welcher Song gerade trendet. Und schon gar nicht, wie wir uns gerade fühlen, denn Empathie wird man bei einer AI ebenfalls vergebens suchen. Ob wir also einen schlechten Tag haben oder uns gerade sarkastisch äußern, spielt für den Output der AI keine Rolle. Den menschlichen Kontakt kann (oder vielmehr sollte) ChatGPT also nicht ersetzen.

Außerdem hat ChatGPT, bei all der Kompetenz die die AI auf den ersten Blick ausstrahlt, noch mit den ein oder anderen Schwierigkeiten zu kämpfen

3 wesentliche Probleme von ChatGPT

  1. Eine schnell getroffene Fehlannahme ist, dass die AI permanent mit allen Informationen aus dem Internet verbunden ist. Sie sucht jedoch nicht aktiv im Internet nach Inhalten, sondern richtet sich lediglich nach der Datenbank, mit der sie angelernt wurde. Geschehnisse, die aktueller als die Datenbank selbst sind, kennt sie also nicht und wenn wir sie z. B. zu den heutigen Nachrichten befragen, kann sie uns nicht weiterhelfen.
    Sreenshot: ChatGPT kennt das Ergebnis der WM 2022 nicht.
    ChatGPT, hier Version 3.5, kennt das Ergebnis der WM nicht, da die Datenbank nur bis 2021 reicht.
  2. Das wohl wichtigste Manko: Die Texte von ChatGPT haben keine Qualitätsgarantie. Zwar wird man selten auf Rechtschreib- oder Grammatikfehler treffen, aber inhaltlich gibt es immer wieder Unstimmigkeiten und Fehlinterpretationen. Um eine anschließende Qualitätskontrolle bzw. ein Lektorat kommt man also gar nicht herum.
    Das bedeutet übrigens auch, dass sich das Tool nicht für Massenproduktionen wie z. B. für Produktbeschreibungen eignet. Der Korrekturaufwand bei mehreren Hundert wäre einfach zu groß. In diesem Bereich haben Data-To-Text-Tools wie AX Semantics nach wie vor die Nase vorn.

    Screenshot: Produktbeschreibung eines T-Shirt, von ChatGPT geschrieben.
    Eine ziemlich gute Produktbeschreibung, aber leider auch mit etwas viel Interpretation. Ob das Shirt wohl wirklich für Frauen ist?
  3. Insbesondere wegen der steigenden Aufmerksamkeit befindet sich die AI in einer permanenten Dauerbelastung. Ob man sie also genau dann nutzen kann, wenn man sie benötigt, ist derzeit eine Sache vom richtigen Timing und etwas Glück. In Planung befindet sich eine bezahlbare Premiumversion von ChatGPT, deren Nutzer:innen dann den Vorzug in puncto Geschwindigkeit erhalten.

Themen, die durch den Hype häufig untergehen

Wird On- und Offline über ChatGPT diskutiert, geht es neben der initialen Begeisterung vor allem darum, welche Möglichkeiten die AI bietet. Dabei gehen die Diskussionen über ethische Fragestellungen oft unter. So wurde z. B. beim Antrainieren der AI vor allem auf Menschen im globalen Süden zurückgegriffen, da diese nur wenig Kosten verursachen.

Weiterhin ist unklar, wie mit dem Thema Plagiarismus umgegangen werden soll. Zwar ist es nicht so, dass die AI bewusst ganze Textausschnitte kopiert, denn sie baut sich den Text ja Stück für Stück per Wahrscheinlichkeit zusammen, aber dennoch kann dies ungewollt vorkommen.

Zum Beispiel dann, wenn ein bestehender Text hohe Relevanz hat, oder es wenig andere Quellen für ein bestimmtes Thema gibt. Darf man AI generierte Texte also problemlos für kommerzielle Zwecke verwenden? Oder ist es eben doch Diebstahl geistigen Eigentums? So wurde Chat-GPT erst kürzlich in Italien gesperrt, da man in Puncto Datenschutz Bedenken bekam.

Fazit

“Viel Licht und Schatten”, so beschreibt Christian Bennefeld die KI treffend (auf dem techcamp 2023 wird er übrigens auch einen Vortrag dazu halten ;)). Unsere Kolleg:innen wird die AI Stand heute zwar nicht ersetzen. Jedoch schreitet die Entwicklung von AI erschreckend schnell voran, weswegen namhafte Tech-Riesen wie Elon Musk vor der AI warnen und einen Entwicklungsstopp fordern.

Es gilt also, sie nicht zu unterschätzen und uns weiterhin mit ihren Chancen, aber auch Risiken zu befassen. Wie bei so vielem will das richtige Mittelmaß gefunden werden. Das bedeutet in diesem Fall, sich nicht nur auf die AI zu verlassen, sondern stets den Kopf eingeschaltet zu lassen und kritisch zu hinterfragen.

Schließlich haben wir beim Texten auch alle einen ganz eigenen Stil, der gepflegt und weiterentwickelt werden möchte. Wer nur 1:1 kopiert, riskiert nicht nur an Qualität, sondern auch an Individualität zu verlieren. Doch clever genutzt, entpuppt sich ChatGPT als nützliche Assistenz für tägliche Aufgaben und kann als Zündschnur für eigene Ideen verwendet werden.

Silpionaut

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Hype um ChatGPT und wie wir damit umgehen sollten

AI, chat gpt, chatGPT, GPT, KI

Langsam ist es wohl so weit. Die Science-Fiction der letzten Jahre holt uns allmählich ein. Künstliche Intelligenz, wie wir sie als Data aus der Serie Star Trek oder als Cortana aus der Videospielreihe Halo kennen, nimmt Platz in unserem digitalen Umfeld.

AI (Artificial Intelligence) generiert ausdrucksstarke Bilder, täuschend echte Tonspuren und weiß in Textform auf nahezu alles eine Antwort. Insbesondere letzterer Anwendungsfall ist dank ChatGPT derzeit in aller Munde. Viele haben die kostenlose, browserbasierte AI bereits ausprobiert und die Begeisterung über die Ergebnisse ist dank Social Media deutlich spürbar.

Doch was steckt hinter diesem unsichtbaren Helferlein? Kann ich ihm trauen? Werde ich zum Schreiben von Blogbeiträgen wie diesem zukünftig überhaupt noch benötigt?

Kurz und Knapp:

Wer steckt hinter der schemenhaften AI?

Eine feste Form hat die AI, zumindest bislang, nicht. Sie ist kein Androide wie Data und rollt auch nicht piepsend wie R2D2 über den Boden. Da ist niemand, der an einer Tastatur sitzt und aktiv in die Tasten hämmert.

Es handelt sich hingegen um ein textbasiertes Dialogsystem, das über den Browser angesprochen wird. Dieses System arbeitet mit einem Entscheidungsmuster, welches maschinell angelernt wurde und auf der Grundlage von Statistik und Wahrscheinlichkeit basiert. Auf dieser Grundlage und anhand der gegebenen Anfrage bildet die AI Wortfolgen, die am Ende einen stimmigen Text ergeben.

Das kann man sich in etwa wie bei der automatischen Textvervollständigung am Smartphone vorstellen, nur auf einem viel viel höheren Level. Denn die AI hat es wirklich in sich. Sie hat eine sehr hohe formale, linguistische Kompetenz und macht daher kaum bis keine Rechtschreibfehler. Darüber hinaus eignet sie sich für eine Vielzahl Anwendungszwecke, die über einen einfachen Text weit hinausgehen.

Die 5 bedeutendsten Anwendungsfelder von ChatGPT

Ein anwenderfreundlicher Allrounder

ChatGPT kann man gut und gerne als Assistenz im Arbeitsalltag betrachten. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels, wenn nicht immer jemand da ist, um Ratschläge zu geben, wird dies zu einer wertvollen Hilfe. So kann man sich zu jeder Zeit Impulse und Denkanstöße einholen, egal um welchen Themenbereich es geht, denn die AI hat fast immer eine passende Antwort parat.

Hier sind 5 der wohl bedeutendsten Anwendungsfelder:
Wer die AI schon einmal ausprobiert hat, merkt bald, wie vielfältig und unterschiedlich die Anfragen und der daraus folgende Output sein können. Egal um was es geht, die AI scheint auf alles eine passende Antwort parat zu haben. Unter den verschiedenen Anwendungsfällen haben wir die 5 gängigsten für euch zusammengefasst:

  1. Das offensichtliche zuerst: Die AI können wir für die Texterstellung verwenden, und das in so ziemlich allen bekannten Formen. Es kann also ebenso ein Blogbeitrag wie dieser hier, eine Zusammenfassung oder sogar eine kleine Fantasy Geschichte sein. Diese Texte sollten vielleicht nicht immer 1:1 übernommen werden, können aber in jedem Fall eine wichtige Inspiration darstellen.
  2. Ähnlich wie Google können wir sie zum Beantworten von Fragen verwenden, die uns gerade beschäftigen. Wie hoch ist der Eifelturm? Wie bereite ich am besten einen Pfannkuchen zu? ChatGPT weiß die Antwort.
  3. ChatGPT ist multilingual. Das merkt man bereits daran, dass man die Anfragen an die AI in jeder gewünschten Sprache eingeben kann. In der Regel antwortet das Tool dann in der Sprache, die für die Eingabe verwendet wurden. Wir können die AI aber sogar bitten, Textausschnitte direkt für uns zu übersetzen.
    Screenshot: ChatGPT übersetzt japanisch ins deutsche.
    Selbst exotischere Sprachen wie z. B. Japanisch kann ChatGPT übersetzen.
  4. Da die AI mit Statistik arbeitet, eignet sie sich hervorragend für alle Arbeiten, die mit SEO zu tun haben. Schließlich ist die Art, wie sie anhand Wahrscheinlichkeiten Inhalte (hier: Wörter) auswählt, durchaus damit vergleichbar, wie Google Keywords verwendet. Dadurch ist ChatGPT das ideale Hilfsmittel, wenn es darum geht, SEO-Texte zu schreiben, relevante Keywords herauszufinden oder Search-Intents herauszufinden.
  5. Code schreiben! Ja, sogar das kann ChatGPT. Was für Programmieranfänger noch viel Mühe macht, baut ChatGPT in kurzer Zeit sauber strukturiert zusammen. Aber Vorsicht: Texte (und dazu gehört auch Code), die von der AI geschrieben wurden, lassen sich stets zu dieser zurückverfolgen. Für Prüfungen im IT-Studium sollte man die AI also maximal unterstützend verwenden.
    Screenshot: Code eines Cäsar-Chiffre, gecodet von ChatGPT.
    Das Cäsar-Chiffre ist eine typische Programmierübung für Einsteiger und für ChatGPT gar kein Problem. Die Ai erklärt den Code sogar.

Einen besonders ambitionierten Anwendungsfall für ChatGPT hat sich Jackson Greathouse Fall ausgedacht. Er überlässt der AI ein eigenes Startup. Ob das Vorhaben gelingt? Wir haben es für euch zusammengefasst: https://silpion.de/chat-gpt-mit-eigenem-startup-ein-experiment-von-jackson-fall/

Ersetzt ChatGPT meine Kolleg:innen?

Wenn mir ChatGPT bei offenbar allen Dingen mit Rat und Tat zur Seite steht, was wird dann aus meinen Kolleg:innen? Oder aus deren Perspektive gefragt: Was wird aus mir? Brauchen wir uns noch gegenseitig?

Dazu muss man noch einmal auf die AI als solche eingehen. Zuvor haben wir bereits festgestellt, dass die AI keinen menschlichen oder mechanischen Körper besitzt. Das ist aber längst nicht alles, was ihr fehlt und was sie von Menschen unterscheidet. So besitzt sie weder Weltwissen, noch Wissen über den unmittelbaren Kontext.

Das bedeutet, dass sie zum Beispiel nicht weiß, wie das Wetter ist, während wir gerade mit ihr schreiben. Sie weiß auch nicht, welcher Song gerade trendet. Und schon gar nicht, wie wir uns gerade fühlen, denn Empathie wird man bei einer AI ebenfalls vergebens suchen. Ob wir also einen schlechten Tag haben oder uns gerade sarkastisch äußern, spielt für den Output der AI keine Rolle. Den menschlichen Kontakt kann (oder vielmehr sollte) ChatGPT also nicht ersetzen.

Außerdem hat ChatGPT, bei all der Kompetenz die die AI auf den ersten Blick ausstrahlt, noch mit den ein oder anderen Schwierigkeiten zu kämpfen

3 wesentliche Probleme von ChatGPT

  1. Eine schnell getroffene Fehlannahme ist, dass die AI permanent mit allen Informationen aus dem Internet verbunden ist. Sie sucht jedoch nicht aktiv im Internet nach Inhalten, sondern richtet sich lediglich nach der Datenbank, mit der sie angelernt wurde. Geschehnisse, die aktueller als die Datenbank selbst sind, kennt sie also nicht und wenn wir sie z. B. zu den heutigen Nachrichten befragen, kann sie uns nicht weiterhelfen.
    Sreenshot: ChatGPT kennt das Ergebnis der WM 2022 nicht.
    ChatGPT, hier Version 3.5, kennt das Ergebnis der WM nicht, da die Datenbank nur bis 2021 reicht.
  2. Das wohl wichtigste Manko: Die Texte von ChatGPT haben keine Qualitätsgarantie. Zwar wird man selten auf Rechtschreib- oder Grammatikfehler treffen, aber inhaltlich gibt es immer wieder Unstimmigkeiten und Fehlinterpretationen. Um eine anschließende Qualitätskontrolle bzw. ein Lektorat kommt man also gar nicht herum.
    Das bedeutet übrigens auch, dass sich das Tool nicht für Massenproduktionen wie z. B. für Produktbeschreibungen eignet. Der Korrekturaufwand bei mehreren Hundert wäre einfach zu groß. In diesem Bereich haben Data-To-Text-Tools wie AX Semantics nach wie vor die Nase vorn.

    Screenshot: Produktbeschreibung eines T-Shirt, von ChatGPT geschrieben.
    Eine ziemlich gute Produktbeschreibung, aber leider auch mit etwas viel Interpretation. Ob das Shirt wohl wirklich für Frauen ist?
  3. Insbesondere wegen der steigenden Aufmerksamkeit befindet sich die AI in einer permanenten Dauerbelastung. Ob man sie also genau dann nutzen kann, wenn man sie benötigt, ist derzeit eine Sache vom richtigen Timing und etwas Glück. In Planung befindet sich eine bezahlbare Premiumversion von ChatGPT, deren Nutzer:innen dann den Vorzug in puncto Geschwindigkeit erhalten.

Themen, die durch den Hype häufig untergehen

Wird On- und Offline über ChatGPT diskutiert, geht es neben der initialen Begeisterung vor allem darum, welche Möglichkeiten die AI bietet. Dabei gehen die Diskussionen über ethische Fragestellungen oft unter. So wurde z. B. beim Antrainieren der AI vor allem auf Menschen im globalen Süden zurückgegriffen, da diese nur wenig Kosten verursachen.

Weiterhin ist unklar, wie mit dem Thema Plagiarismus umgegangen werden soll. Zwar ist es nicht so, dass die AI bewusst ganze Textausschnitte kopiert, denn sie baut sich den Text ja Stück für Stück per Wahrscheinlichkeit zusammen, aber dennoch kann dies ungewollt vorkommen.

Zum Beispiel dann, wenn ein bestehender Text hohe Relevanz hat, oder es wenig andere Quellen für ein bestimmtes Thema gibt. Darf man AI generierte Texte also problemlos für kommerzielle Zwecke verwenden? Oder ist es eben doch Diebstahl geistigen Eigentums? So wurde Chat-GPT erst kürzlich in Italien gesperrt, da man in Puncto Datenschutz Bedenken bekam.

Fazit

“Viel Licht und Schatten”, so beschreibt Christian Bennefeld die KI treffend (auf dem techcamp 2023 wird er übrigens auch einen Vortrag dazu halten ;)). Unsere Kolleg:innen wird die AI Stand heute zwar nicht ersetzen. Jedoch schreitet die Entwicklung von AI erschreckend schnell voran, weswegen namhafte Tech-Riesen wie Elon Musk vor der AI warnen und einen Entwicklungsstopp fordern.

Es gilt also, sie nicht zu unterschätzen und uns weiterhin mit ihren Chancen, aber auch Risiken zu befassen. Wie bei so vielem will das richtige Mittelmaß gefunden werden. Das bedeutet in diesem Fall, sich nicht nur auf die AI zu verlassen, sondern stets den Kopf eingeschaltet zu lassen und kritisch zu hinterfragen.

Schließlich haben wir beim Texten auch alle einen ganz eigenen Stil, der gepflegt und weiterentwickelt werden möchte. Wer nur 1:1 kopiert, riskiert nicht nur an Qualität, sondern auch an Individualität zu verlieren. Doch clever genutzt, entpuppt sich ChatGPT als nützliche Assistenz für tägliche Aufgaben und kann als Zündschnur für eigene Ideen verwendet werden.

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