Diversity – von Goethe, inneren Landkarten und starken Frauen

Diversity, Kultur, Silpion-Spirit

Was hat Goethe mit Diversity zu tun? Warum ist es gut auch mal ein Paradiesvogel unter Pinguinen zu sein?
In diesem Blog-Post erfahrt Ihr, wie wir bei Silpion uns tiefer mit dem Thema Diversity beschäftigen und welche Persönlichkeiten uns stark inspiriert haben.

Kurz und Knapp:

„Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein“, titulierte einst Faust in Goethes Osterspaziergang. „Digitalisierung wird von Menschen gemacht“, prangt auf einer unserer Silpion Powerpoint-Folien. Der Mensch hinter Silpion, das zählt bei uns. Jeder Mensch und jede Persönlichkeit dahinter ist einzigartig.

Warum ist diese Einzigartigkeit und Vielfalt so wichtig im Arbeitsleben? Weil wir viel von ihr lernen können und sie ein Treiber und Katalysator für unsere Zukunft ist. Dabei hat sie viele Aspekte.

Kennt ihr den Film – The Intern bzw. Man lernt nie aus? Robert de Niro spielt den 70-jährigen Ben Withaker, der es noch einmal wissen möchte. Sein Leben im Ruhestand füllt ihn nicht aus und so bewirbt er sich als Senior-Praktikant bei einem Mode-Startup. Zunächst wird er von seiner Chefin (Anne Hathaway) belächelt. Doch schon bald bringt er durch seine Eigenheiten und Fähigkeiten eine neue Perspektive mit hinein und wird zum unverzichtbaren Mitglied des Unternehmens.

Oder … stellen wir uns vor, zwei weiße Cis-Männer entwickeln ein Produkt für Frauen. Sie wollen ein Problem lösen – hinterfragen aber nicht, ob das wirklich ein Problem ist und holen sich keine Frau ins Gründungsteam. Ist die Produkt-Idee nachhaltig gedacht?

Vorteile von diversen Teams

Hier einige Punkte, welche Vorteile diverse Teams mit sich bringen:

  • Diverse Teams sind kreativer. Die Blickwinkel weiten sich und weitere Einflüsse und Erkenntnisse machen nachhaltige Innovationen wahrscheinlicher.
  • Das Teamgefühl wird gestärkt.
  • Die Toleranz für jeden einzelnen wird gefördert.
  • Alle Talente werden erkannt und anerkannt – begünstigt Motivation und Einsatzbereitschaft.
  • Positives Unternehmensimage – Unternehmen, die mit Vielfalt glänzen, strahlen nach außen ein weltoffenes Image aus und ziehen potentielle neue Mitarbeiter an.
  • Vielfältige Talente reichern den Talentpool an und bringen neue Fähigkeiten ein.

Quelle: Avantgarde-Experts, Charta der Vielfalt

Diversität ist also ein entscheidender Erfolgsfaktor für UnternehmenVielfalt wertzuschätzen ist das Motto. Die Resultate machen sich nicht nur im Miteinander bemerkbar.

Jeder soll gleichberechtigt teilhaben… und in der Realität?

Jede/r soll am Arbeitsleben und in der Gesellschaft gleichberechtigt teilhaben können. Doch in der Realität sieht das oft ganz anders aus. Zwischen Gleichberechtigung und Chancengleichheit liegen noch ganze Täler, die es zu überbrücken gilt.

Erst 1980 wurde das erste Gesetz verabschiedet, dass eine Gleichbehandlung von Männer und Frauen im Berufsleben vorsieht. 1994 trat die Erweiterung des Gleichberechtigungsgesetzes für Männer und Frauen in Kraft, was die Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Fokus stellte.

Und heute? Sind immer noch starke Unterschiede sichtbar. Gender Pay Gap von ca. 18%, veraltete Stereotypen, Konflikt zwischen Beruf und Familie, noch zu wenig Vielfalt in Unternehmen. Frauen sind in Führungspositionen in der deutschen Wirtschaft deutlich unterpräsentiert (ca. 3,8% weibliche CEOs in börsennotierten Unternehmen – Albright Stiftung).

Dabei haben Unternehmen mit Frauenanteil in Führungsetagen eine 21 % höhere Wahrscheinlichkeit erfolgreich zu sein. Hierbei geht es nicht (nur) um Quote. Keine möchte „nur“ die Quotenfrau sein. Sie möchte gehört, gesehen und wertgeschätzt werden, weil sie kompetent und die Richtige für den Job ist.

Frauen – traut Euch raus und werdet laut!

Hier passiert es leider immer wieder, das Frauen nicht wahrgenommen werden, nicht sichtbar genug sind oder einen klasse Job machen, aber am Ende andere glänzen. Sobald sich eine Frau einsetzt, laut wird und für sich eintritt und durchsetzt, ist sie bossy oder gar zickig.

Nicht umsonst gibt es Begriffe wie „Mansplaining“ oder ganz neu gelernt „Hepeating“, zusammengesetzt aus den Begriffen „He“ und „Repeating“. Übersetzt bedeutet das, dass Frau die Idee hatte und aussprach, aber ignoriert wurde und ein Mann die Idee wiederholt und gefeiert wird. Hand hoch, beim wem da sofort ein Déjà Vu im Kopf hoch poppt.

Schluss mit „lieb sein“. Das bringt Frau genau so wenig weiter, wie als Mann aufzutreten. Bleibe dir selber treu und bleibe du. Tritt für dich ein.

„Ich möchte als Frau, Frau sein und nicht in Relation gesetzt werden mit Männern. Ich möchte nicht sein wie Männer. Ich möchte sein, wie ich“, sagt Tijen Onaran in der sehr sehenswerten Reportage der Global Digital Women „Yes she can – Frauen verändern die Welt“.

Es gehe nicht darum Frauen und Männer gegenüber auszuspielen, aber darum die bestehenden Systeme die wir haben zu hinterfragen, so Tijen Onaran weiter.

Frauen bei Silpion

Silpion ist ein wunderbares, buntes und tolerantes Unternehmen. Ja, aber auch wir haben in der Hinsicht noch einiges zu tun. Im Herbst/Winter letzten Jahres haben einige Frauen bei Silpion die Initiative „Frauen bei Silpion“ gegründet.

Der Impuls dafür kam im Zuge unserer organisatorischen Umstrukturierung.
Von den ca. 130 Beschäftigten gibt es 16 Führungspersonen (CEO + Board of Directors + Abteilungsleitung) – davon sind zwei Frauen (im Backoffice und People und Development), die auch noch einen anderen Titel als die Männer hatten.

Unsere Mission: Wir wollen Diversität in den Unternehmenswerten verankern sowie ein Bewusstsein und die nötige Transparenz dafür im Unternehmen schaffen. Wir wollen den Wandel zu mehr Diversität nicht nur anstoßen, sondern auch dabei helfen, diesen umzusetzen.

„Das Thema Diversität finde ich persönlich wichtig, weil ich davon überzeugt bin, dass viele unterschiedliche Blickwinkel, Erfahrungen und Hintergründe essentiell für Innovation, Kreativität, Produktivität und bestmögliche Ergebnisse sind.“ (Anne – Mitglied der Initiative)

„Unterschiedliche Sichtweisen und Einflüsse sind wichtig für eine kreative und inspirierende Arbeit miteinander.“ (Michael – Director der Academy bei Silpion)

Diversität ist kein Nischenthema der HR-Abteilung, sondern muss grundsätzlich im Unternehmen gelebt werden. Nach einer angestoßenen Umfrage und weiteren Rückmeldungen wurde uns in der Initiative bewusst, dass unser Punkt nur ein Teilaspekt ist. Das Thema ist so vielschichtig. Daher hatten wir beschlossen, die Initiative umzubenennen in „Diversity bei Silpion“ und uns Unterstützung von Außen zu holen.

„Ihr macht uns glücklich, wenn wir das Thema in die Welt hinaus tragen können und wollen unterstreichen, dass wir es nicht nur gut, sondern auch vorbildlich finden“, so unser Gründer und Geschäftsführer Patrick Postel im Vorfelde unseres KnowHowCamps zum Thema.

Von jemandem der auszog, uns zu verstören

Beim letzten KnowHow Camp hatten wir den externen Coach und Berater Jürgen Schlicher zu Gast, der uns aufgrund seiner langjährigen Erfahrung Insights zu inneren Landkarten und Ebenen von Diversity Management lieferte. Der große Anklang deutete auf großes Interesse hin.

Jürgen Schlichers Auftrag: Uns zu verstören, hat er bereits erfolgreich am Anfang geschafft. „Was seht ihr, wenn ihr mich seht“, war seine Eröffnungsfrage. „Einen alten weißen Mann mit Brille“, kam es aus dem Publikum.

Sachlich richtig, doch hatte nicht jeder gleich seine eigenen Bilder und Assoziationen im Kopf? Wir agieren und beurteilen oft unbewusst nach unserer inneren Landkarte, also den Bildern und Kategorien, die uns im Laufe der Zeit geprägt und sozialisiert haben.

Die Bilder, die wir von anderen haben, perpetuieren wir, so Schlicher. Was bedeutet, dass sich diese Bilder und ggf. weitere Vorurteile festsetzen und wir diese immer wieder aufgreifen. Wir bilden Stereotypen und Kategorien. Schublade auf, Schublade zu und bei Bedarf wieder hervorholen. Unconscious Bias ist vorprogrammiert.

Schlichers Apell: Wir müssen anfangen in unsere Köpfe zu schauen und versuchen alte Strukturen und Muster unserer Landkarte aufzubrechen.

Obacht: durch äußere Einflüsse fängt man leicht an, die Klischees und Stereotypen, die die Gemeinschaft über einen erzählt, zu glauben. (Selbsterfüllende Prophezeiung)

Don’t judge a book by it’s cover. Nur weil andere dich nicht verstehen, oder nur deine Hülle und äußeres Erscheinungsbild mit Sterotypen verknüpfen. Halte von solchen Sterotypen Abstand, mache dir dein eigenes Bild und mache dich sichtbar. Werde laut und hilf bei der Aufklärungsarbeit.

Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein

Gleichberechtigung und Gleichstellung ist erst dann erfüllt, wenn alle einfach als Mensch wahrgenommen werden. Ein Mensch mit diversen Blickwinkeln, Eigenschaften, Stärken und Schwächen. Jeder Mensch ist einzigartig und sollte mit dem nötigen Respekt und vollkommener Toleranz behandelt werden. Ob Frau, ob Mann, ob transidente Person, Sexualität, ob People of Color, verschiedener Ethnie und Background oder mit einem Handicap.

Die Erkenntnis ist ein erster Schritt, doch bei der Umsetzung liegt noch ein lange Reise vor uns.

Unsere Tipps, was du tun kannst

  • Werdet sichtbar, tauscht euch aus und bildet eine Interessengruppe oder eine Initiative bei Euch im Unternehmen, die das Thema anstößt.
  • Macht Austausch, Fakten und Erkenntnisse transparent.
  • Es ist immer hart der erste Paradiesvogel in mitten von Pinguinen zu sein, macht es demjenigen so einfach wie möglich und federt seine Ankunft ab, schafft ein sicheres und tolerantes Arbeitsumfeld.
  • Verankert das Thema in Eurem Unternehmensleitbild und tragt es in das Unternehmen hinein.
  • Wenn Euch Missstände auffallen, interveniert!
  • Führt regelmäßige Unconscious Bias Schulungen durch.
  • Werdet selber zum Vorbild und schult und ermutigt nachfolgende Generationen.
  • Nehmt das Thema Ernst! Was als Spaß oder unbewusste Äußerung gedacht ist, kann andere vielleicht verletzen. Deshalb: reflektiert Euer Tun regelmäßig selbst.

Lesens- und Hörenswert:

Reportage – Yes she can – Frauen verändern die Welt

Buchtipp:
Wie du erfolgreich wirst, ohne die Gefühle von Männern zu verletzen

Hörbuch:
Excit Racism – Exit Racism Webseite, Exit Racism auf Spotify

Allbright-Stiftung

Digital Media Women Podcast Folge #1
Digitale Transformation geschlechtergerecht gestalten

Der Diversity Podcast

Dokumentation: 
Coded Bias

solutions: digital campus
Über die Free Membership beim solutions: digital campus könnt Ihr Euch zwei tolle Vorträge zum Thema #Diversity anschauen. Hierfür ist nur eine kostenlose Registrierung nötig.

Diversity & Inclusion – Tension Talk mit Lina Maria Kotschedoff und Misel Ahom
Was ist ein gutes Team? – Diversity

Bildquellen:
Goethe: Wikipedia Commons
Visuals: Designed by Freepik, Designed by pikisuperstar / Freepik  und Shutterstock

Elisa Weise Silpion

Elisa Weise

Marketing Manager
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Marketing Manager

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Kurz und Knapp:

„Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein“, titulierte einst Faust in Goethes Osterspaziergang. „Digitalisierung wird von Menschen gemacht“, prangt auf einer unserer Silpion Powerpoint-Folien. Der Mensch hinter Silpion, das zählt bei uns. Jeder Mensch und jede Persönlichkeit dahinter ist einzigartig.

Warum ist diese Einzigartigkeit und Vielfalt so wichtig im Arbeitsleben? Weil wir viel von ihr lernen können und sie ein Treiber und Katalysator für unsere Zukunft ist. Dabei hat sie viele Aspekte.

Kennt ihr den Film – The Intern bzw. Man lernt nie aus? Robert de Niro spielt den 70-jährigen Ben Withaker, der es noch einmal wissen möchte. Sein Leben im Ruhestand füllt ihn nicht aus und so bewirbt er sich als Senior-Praktikant bei einem Mode-Startup. Zunächst wird er von seiner Chefin (Anne Hathaway) belächelt. Doch schon bald bringt er durch seine Eigenheiten und Fähigkeiten eine neue Perspektive mit hinein und wird zum unverzichtbaren Mitglied des Unternehmens.

Oder … stellen wir uns vor, zwei weiße Cis-Männer entwickeln ein Produkt für Frauen. Sie wollen ein Problem lösen – hinterfragen aber nicht, ob das wirklich ein Problem ist und holen sich keine Frau ins Gründungsteam. Ist die Produkt-Idee nachhaltig gedacht?

Vorteile von diversen Teams

Hier einige Punkte, welche Vorteile diverse Teams mit sich bringen:

  • Diverse Teams sind kreativer. Die Blickwinkel weiten sich und weitere Einflüsse und Erkenntnisse machen nachhaltige Innovationen wahrscheinlicher.
  • Das Teamgefühl wird gestärkt.
  • Die Toleranz für jeden einzelnen wird gefördert.
  • Alle Talente werden erkannt und anerkannt – begünstigt Motivation und Einsatzbereitschaft.
  • Positives Unternehmensimage – Unternehmen, die mit Vielfalt glänzen, strahlen nach außen ein weltoffenes Image aus und ziehen potentielle neue Mitarbeiter an.
  • Vielfältige Talente reichern den Talentpool an und bringen neue Fähigkeiten ein.

Quelle: Avantgarde-Experts, Charta der Vielfalt

Diversität ist also ein entscheidender Erfolgsfaktor für UnternehmenVielfalt wertzuschätzen ist das Motto. Die Resultate machen sich nicht nur im Miteinander bemerkbar.

Jeder soll gleichberechtigt teilhaben… und in der Realität?

Jede/r soll am Arbeitsleben und in der Gesellschaft gleichberechtigt teilhaben können. Doch in der Realität sieht das oft ganz anders aus. Zwischen Gleichberechtigung und Chancengleichheit liegen noch ganze Täler, die es zu überbrücken gilt.

Erst 1980 wurde das erste Gesetz verabschiedet, dass eine Gleichbehandlung von Männer und Frauen im Berufsleben vorsieht. 1994 trat die Erweiterung des Gleichberechtigungsgesetzes für Männer und Frauen in Kraft, was die Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Fokus stellte.

Und heute? Sind immer noch starke Unterschiede sichtbar. Gender Pay Gap von ca. 18%, veraltete Stereotypen, Konflikt zwischen Beruf und Familie, noch zu wenig Vielfalt in Unternehmen. Frauen sind in Führungspositionen in der deutschen Wirtschaft deutlich unterpräsentiert (ca. 3,8% weibliche CEOs in börsennotierten Unternehmen – Albright Stiftung).

Dabei haben Unternehmen mit Frauenanteil in Führungsetagen eine 21 % höhere Wahrscheinlichkeit erfolgreich zu sein. Hierbei geht es nicht (nur) um Quote. Keine möchte „nur“ die Quotenfrau sein. Sie möchte gehört, gesehen und wertgeschätzt werden, weil sie kompetent und die Richtige für den Job ist.

Frauen – traut Euch raus und werdet laut!

Hier passiert es leider immer wieder, das Frauen nicht wahrgenommen werden, nicht sichtbar genug sind oder einen klasse Job machen, aber am Ende andere glänzen. Sobald sich eine Frau einsetzt, laut wird und für sich eintritt und durchsetzt, ist sie bossy oder gar zickig.

Nicht umsonst gibt es Begriffe wie „Mansplaining“ oder ganz neu gelernt „Hepeating“, zusammengesetzt aus den Begriffen „He“ und „Repeating“. Übersetzt bedeutet das, dass Frau die Idee hatte und aussprach, aber ignoriert wurde und ein Mann die Idee wiederholt und gefeiert wird. Hand hoch, beim wem da sofort ein Déjà Vu im Kopf hoch poppt.

Schluss mit „lieb sein“. Das bringt Frau genau so wenig weiter, wie als Mann aufzutreten. Bleibe dir selber treu und bleibe du. Tritt für dich ein.

„Ich möchte als Frau, Frau sein und nicht in Relation gesetzt werden mit Männern. Ich möchte nicht sein wie Männer. Ich möchte sein, wie ich“, sagt Tijen Onaran in der sehr sehenswerten Reportage der Global Digital Women „Yes she can – Frauen verändern die Welt“.

Es gehe nicht darum Frauen und Männer gegenüber auszuspielen, aber darum die bestehenden Systeme die wir haben zu hinterfragen, so Tijen Onaran weiter.

Frauen bei Silpion

Silpion ist ein wunderbares, buntes und tolerantes Unternehmen. Ja, aber auch wir haben in der Hinsicht noch einiges zu tun. Im Herbst/Winter letzten Jahres haben einige Frauen bei Silpion die Initiative „Frauen bei Silpion“ gegründet.

Der Impuls dafür kam im Zuge unserer organisatorischen Umstrukturierung.
Von den ca. 130 Beschäftigten gibt es 16 Führungspersonen (CEO + Board of Directors + Abteilungsleitung) – davon sind zwei Frauen (im Backoffice und People und Development), die auch noch einen anderen Titel als die Männer hatten.

Unsere Mission: Wir wollen Diversität in den Unternehmenswerten verankern sowie ein Bewusstsein und die nötige Transparenz dafür im Unternehmen schaffen. Wir wollen den Wandel zu mehr Diversität nicht nur anstoßen, sondern auch dabei helfen, diesen umzusetzen.

„Das Thema Diversität finde ich persönlich wichtig, weil ich davon überzeugt bin, dass viele unterschiedliche Blickwinkel, Erfahrungen und Hintergründe essentiell für Innovation, Kreativität, Produktivität und bestmögliche Ergebnisse sind.“ (Anne – Mitglied der Initiative)

„Unterschiedliche Sichtweisen und Einflüsse sind wichtig für eine kreative und inspirierende Arbeit miteinander.“ (Michael – Director der Academy bei Silpion)

Diversität ist kein Nischenthema der HR-Abteilung, sondern muss grundsätzlich im Unternehmen gelebt werden. Nach einer angestoßenen Umfrage und weiteren Rückmeldungen wurde uns in der Initiative bewusst, dass unser Punkt nur ein Teilaspekt ist. Das Thema ist so vielschichtig. Daher hatten wir beschlossen, die Initiative umzubenennen in „Diversity bei Silpion“ und uns Unterstützung von Außen zu holen.

„Ihr macht uns glücklich, wenn wir das Thema in die Welt hinaus tragen können und wollen unterstreichen, dass wir es nicht nur gut, sondern auch vorbildlich finden“, so unser Gründer und Geschäftsführer Patrick Postel im Vorfelde unseres KnowHowCamps zum Thema.

Von jemandem der auszog, uns zu verstören

Beim letzten KnowHow Camp hatten wir den externen Coach und Berater Jürgen Schlicher zu Gast, der uns aufgrund seiner langjährigen Erfahrung Insights zu inneren Landkarten und Ebenen von Diversity Management lieferte. Der große Anklang deutete auf großes Interesse hin.

Jürgen Schlichers Auftrag: Uns zu verstören, hat er bereits erfolgreich am Anfang geschafft. „Was seht ihr, wenn ihr mich seht“, war seine Eröffnungsfrage. „Einen alten weißen Mann mit Brille“, kam es aus dem Publikum.

Sachlich richtig, doch hatte nicht jeder gleich seine eigenen Bilder und Assoziationen im Kopf? Wir agieren und beurteilen oft unbewusst nach unserer inneren Landkarte, also den Bildern und Kategorien, die uns im Laufe der Zeit geprägt und sozialisiert haben.

Die Bilder, die wir von anderen haben, perpetuieren wir, so Schlicher. Was bedeutet, dass sich diese Bilder und ggf. weitere Vorurteile festsetzen und wir diese immer wieder aufgreifen. Wir bilden Stereotypen und Kategorien. Schublade auf, Schublade zu und bei Bedarf wieder hervorholen. Unconscious Bias ist vorprogrammiert.

Schlichers Apell: Wir müssen anfangen in unsere Köpfe zu schauen und versuchen alte Strukturen und Muster unserer Landkarte aufzubrechen.

Obacht: durch äußere Einflüsse fängt man leicht an, die Klischees und Stereotypen, die die Gemeinschaft über einen erzählt, zu glauben. (Selbsterfüllende Prophezeiung)

Don’t judge a book by it’s cover. Nur weil andere dich nicht verstehen, oder nur deine Hülle und äußeres Erscheinungsbild mit Sterotypen verknüpfen. Halte von solchen Sterotypen Abstand, mache dir dein eigenes Bild und mache dich sichtbar. Werde laut und hilf bei der Aufklärungsarbeit.

Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein

Gleichberechtigung und Gleichstellung ist erst dann erfüllt, wenn alle einfach als Mensch wahrgenommen werden. Ein Mensch mit diversen Blickwinkeln, Eigenschaften, Stärken und Schwächen. Jeder Mensch ist einzigartig und sollte mit dem nötigen Respekt und vollkommener Toleranz behandelt werden. Ob Frau, ob Mann, ob transidente Person, Sexualität, ob People of Color, verschiedener Ethnie und Background oder mit einem Handicap.

Die Erkenntnis ist ein erster Schritt, doch bei der Umsetzung liegt noch ein lange Reise vor uns.

Unsere Tipps, was du tun kannst

  • Werdet sichtbar, tauscht euch aus und bildet eine Interessengruppe oder eine Initiative bei Euch im Unternehmen, die das Thema anstößt.
  • Macht Austausch, Fakten und Erkenntnisse transparent.
  • Es ist immer hart der erste Paradiesvogel in mitten von Pinguinen zu sein, macht es demjenigen so einfach wie möglich und federt seine Ankunft ab, schafft ein sicheres und tolerantes Arbeitsumfeld.
  • Verankert das Thema in Eurem Unternehmensleitbild und tragt es in das Unternehmen hinein.
  • Wenn Euch Missstände auffallen, interveniert!
  • Führt regelmäßige Unconscious Bias Schulungen durch.
  • Werdet selber zum Vorbild und schult und ermutigt nachfolgende Generationen.
  • Nehmt das Thema Ernst! Was als Spaß oder unbewusste Äußerung gedacht ist, kann andere vielleicht verletzen. Deshalb: reflektiert Euer Tun regelmäßig selbst.

Lesens- und Hörenswert:

Reportage – Yes she can – Frauen verändern die Welt

Buchtipp:
Wie du erfolgreich wirst, ohne die Gefühle von Männern zu verletzen

Hörbuch:
Excit Racism – Exit Racism Webseite, Exit Racism auf Spotify

Allbright-Stiftung

Digital Media Women Podcast Folge #1
Digitale Transformation geschlechtergerecht gestalten

Der Diversity Podcast

Dokumentation: 
Coded Bias

solutions: digital campus
Über die Free Membership beim solutions: digital campus könnt Ihr Euch zwei tolle Vorträge zum Thema #Diversity anschauen. Hierfür ist nur eine kostenlose Registrierung nötig.

Diversity & Inclusion – Tension Talk mit Lina Maria Kotschedoff und Misel Ahom
Was ist ein gutes Team? – Diversity

Bildquellen:
Goethe: Wikipedia Commons
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